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= o.o =

Mittwoch, 25. August 2010

Jan Hendrik Pelz

"Hey,
schau dir mal das an, ich hab mich gerade ne halbe stunde nicht mehr eingekriegt, so was beschissen geiles.... das ist so doof und deshalb so geil, das video...
http://www.youtube.com/watch?v=hIWHMK76I3k

[...]

Ich hab grad ne shortstory gefunden die ich mal mit 18 geschrieben hab und hab mich wahnsinnig über mich selbst amüsiert, keine angst, bin und war nicht selbstmordgefährdet, steh nur (immer noch) auf schwarzen humor.wenn du willst kannste ja die einfach mal reinstellen so als kleines schmanker´l zwischen Brotzeit und tagesschau...und wenn nich dann einfach drüber lachen, weinen oder dir den hintern damit abwischen oder sonst was-
hau rein , bis bald
gruß, der pelz



www.jan-pelz.de [...]"





Die Sackgasse

Neulich ging mir etwas durch den Kopf. Leider war es eine Kugel.

Nach dem Schuss, es war eine riesige Schweinerei, versuchte ich mich erst einmal zu sammeln. So saß ich da und war verzweifelt, wie sollte ich mich sammeln, wenn der edle Inhalt meines Schädels überall verteilt lag. Ich kam mir hilflos vor, so hatte ich mir das tot sein nicht vorgestellt. Nichts war passiert, eine Schweinerei quer über den Teppich, ansonsten nichts. Die Uhr an der Raufasertapetenwand, eine typisch vergilbte aus den Siebzigerjahren, tickte weiter, gleichmäßig und unbeeindruckt, die Katze war bei dem Schuss kurz aufgesprungen und leckte nun zufrieden das Blut vom Linoleumboden. Ihr Schwanz tanzte von links nach rechts, ab und an schaute sie verunsichert zu mir hoch, ich nahm es ihr nicht übel, bestimmt war ich schrecklich entstellt.

Da macht sich der Mensch sein Leben lang Gedanken, da werden ellenlange Bücher und Abhandlungen geschrieben, da bombardieren sich Professoren und Philosophen gegenseitig die wildesten Theorien an die Genieschädel, Künstler und Dichter schwärmen um ihn wie Motten, umkreisen ihn mit ihren Werken immer wieder, da werden Religionen gegründet und tausende und abertausende von Menschen schöpfen durch ihren Glauben, Hoffnung und Zuversicht, da hat sich wohl schon ein jeder den Kopf zerbrochen oder sich in Angst gewunden; Und der Tod? Der Tod steht einfach nur im Raum, er grinst nicht verwegen oder macht sich lustig, er schaut nicht grimmig oder liebenswürdig gütig. Es ist viel schlimmer. Das größte Übel der Welt ist die Passivität. Der Tod ist einfach da, teilnahmslos und unbeeindruckt geht er seinem Gewerbe nach, spricht und antwortet nicht, fragt und begnadigt nicht, ist immer gegenwärtig und dennoch nicht greifbar. Das ist das Dilemma.

Ich weiß noch, wie ich da saß auf meinen Hocker, dem doofen Hocker, die Schultern nach unten hängend wie ein kastrierter Casanova, die Schuhe voller Blut, rotes glänzendes Zeug. „Der Tod muss taub, stumm und blind sein…“ habe ich mir gesagt. „Wenn er wüsste, der Tod, wie viel Angst, Leid und Schmerz er den Lebenden bringt! Mehr oder weniger ist nur er Schuld am Weltenschmerz, denn jedes Lebewesen hat diesen aufdringlich-süßen Lebenswillen und dieser schreit vor Schmerz wie eine angefahrene Ratte, wenn er sich ankündigt. Jedes Wehwehchen, jeder Mückenstich ist doch ein Angstschrei deines Fleisches, Mensch, deines Leibes vor dem geheimnisvollen Tode. Oh, wenn er sehen würde, der Sensenmann, wie sie leiden, sich beugen und winden, oh, wenn er hören könnte wie sie schreien, die Kinder und Frauen in der Nacht, das Wimmern der Söhne im Krieg, das Greinen der Verletzten und Kranken. Selig ist, wer ruhigen Gewissens und zufrieden sagen kann: „Komm, du König der Nacht, nimm mich mit und mache mit mir was immer du willst, mir ist es egal, meine Zeit ist gekommen!“ Wenn der Erlenkönig wenigstens antworten würde, nicht schweigen, sich nicht unbeeindruckt einfach enthalten! Ist es doch schon immer die Ungewissheit, das Vermuten ohne Sicherheit, ohne Klarheit, dass die Nackenhaare aufstellt.
Zitternd erhob ich mich von meinem Hocker und schwankte zum Spiegel im grün gekachelten Bad. Eine Weile blickte ich mich an: Völlig zerfleddert, nichts war mehr am ursprünglichen Ort. Auch mein schöner, grauer Anzug sah aus wie die Schürze eines grätigen Schweineschlächters. So ein Loch im Kopf ist hässlicher als man denkt; Steht man erst mal vor dem Spiegel wie ich es tat, ist man entsetzt über den angerichteten Schaden.
Aber es war kein ungewolltes Loch, dass war der Unterschied zu all den bemitleidenswerten Kreaturen, welche von der Anwesenheit des Todes gequält werden. Da gibt es noch einen anderen Weltenschmerz, einen gemeinen, hinterhältigeren noch: Den Tod vor dem Tod. Wenn der Lebenswille stirbt, jener Lebenswille, der Angst vor dem sterben hat, wenn dieser stirbt vor dem Tod, dann sehnt und verlässt sich der Mensch nur noch auf das Ende durch den Tod. Vielleicht klingt diese Überlegung wirr, so dachte ich mir, immer noch vor dem Spiegel, mit dem kleinen Finger vorsichtig und gedankenversunken ins raushängende Mittelhirn bohrend. „Aber es ist doch so, “  sprach ich weiter zu mir selbst wie ein Psychiatriedauergast beim duschen, „kein Kampf ohne Lebenswille, keine Kraft und keine Lust. Da gibt es nur noch ein Ersehnen, eine Hoffnung: Das Ende, den ewigen Schlaf, das in Ruhe gelassen werden von allem. Und dann denkt sich der Mensch mit schlechten Gewissen, manchmal Fingernägel beißend, die Folgen aus: Was, wenn doch was dran war am Religionsunterricht in der Grundschule? Am monotonen Silbengemisch des Dorfpfarrers am heiligen Abend nach dem „Am-Ohr-in die-Kirche-gezerrt-werden“? Was, wenn du die größte Sünde begehst, unbewusst, einfach so: Das Auslöschen von Leben ohne Berechtigung. Und dann denkt der Mensch an den Schmerz. Wie solle man vorgehen? Und vieles ist zu überwinden; Falls der Mensch dennoch soweit ist, diese imaginären Formulare ausgefüllt zu haben und den Fragenblock mit beruhigenden Antworten gespickt hat, kommt er zum letzten Punkt: Die Ausführung.
So nimmt er sich vielleicht eine Rasierklinge zum ersten mal nicht zum rasieren, springt wie ein Fallschirmspringer wagemutig in die Tiefe (nur mit anderem Gesichtausdruck) oder schluckt die wildesten Giftcocktails wie ein bekiffter Hippie nach einem Apothekeneinbruch. Ich persönlich entschloss mich für die stilechte Variante, den Klassiker, zumindest seit der grausamen Erfindung von Herrn Samuel Colt.
Also saß ich da auf einem bescheuerten Hocker in einer bescheuerten Kleinstadtwohnung und lud den bescheuerten Revolver. Ich kann mich noch daran erinnern, dass das Wort „bescheuert“ fast meinen gesamten Wortschatz übernommen hatte, es war beträchtlich, fast wie ein Standartgespräch in einer Berliner Hauptschule. Ich schob zwei Patronen ins Magazin, man sollte einen Fehlschuss einplanen, bestimmt eine unangenehme Sache, aber wenn man noch in der Lage ist und eine zweite Kugeln hat, ist Mensch noch eine zweite Chance gegeben. Eine zweite Chance hat doch jeder verdient, habe ich in der Schule gelernt. Doch in meinem Fall klappte es auf Anhieb, wie im Film, Bilderbuchreif. Meine verkommene Wenigkeit schob sich Colts Erfindung in den frechen Mund, zögerte kurz, überlegte ob er das Vaterunser aufsagen sollte, entschloss sich doch für den notwendigen Atheismus, da er ja gar nicht mehr da sein wollte, auch nicht in der Ewigkeit. Ich zählte laut auf: „Eins!“ Lauter dann: „Zwei!“ Kurze Pause. Zittern. Brechreiz. Flüsternd: “Drei!“ Krümmung des Fingers. Unendlich lauter Knall. Ich über den Teppich. Zumindest mein Stammhirn.

Nun ja, den seltsamen Rest der Geschichte kennen sie ja. „Tot bin ich endlich!“ dachte sich Mensch, sammelte sich, wunderte sich über seine Gedanken, roch Schwarzpulverreste und öffnete die blutunterlaufenen Augen. Keine Engel, kein Tunnel, kein Licht. Kein Teufel und keine Hölle. Nicht einmal das Nichts. Das bescheuerte Nichts! Wäre wenigstens der Sensenmann vor mir gestanden und hatte geflüstert: „Nein, mein Guter! Dich will ich nicht, denn ich bestimme, wann ihr geht!“ Dann hätte ich ihm empört hinterher steigen können, ihn an seiner bescheuerten schwarzen Robe packen können, den muffigen Kragen rumdrehen und ihm ein paar Gammelzähne raus klopfen, dass die Dinger fliegen wie Konfetti beim Kölner Fasching. Oder ich hätte ihm seine museumsreife Sense abgenommen und ihm die zweite Ersatzkugel meines Colts schmecken lassen, wie in einem schlechten Western. Das wäre wenigstens noch was gewesen! Es hätte auch ein fetter Buddha vor mir sitzen können und platte Weißheiten quaken können, es hätte mir der Himmel und die Sonne auf den Kopf fallen können, mitsamt der Milchstraße in die Visage, alles wäre mir lieber gewesen als die Augen zu öffnen und noch immer hier zu sein, in dem kleinen Großstadtzimmer mit der gelben Tapete, dem bescheuerten Hocker und der schmatzenden Katze. Nichts hatte sich verändert, nur dass ich offiziell tot war und ein schönes Loch im guten Schädel grinste. Zwei Liter Blut, eine erschreckte Katze, die sich schnell wieder beruhigt hatte. Das war der schlimmste Alptraum, den ich mir vorstellen konnte, schlimmer als jede Hölle! Solange ich sinnierte fiel mir kein schlimmerer ein. Der letzte Ausweg war eine Sackgasse gewesen! Der Notausgang war nur aufgemalt!

Mit hängenden Schultern wollte ich mir eine filterlose Zigarette anzünden, mit zitternden Fingern versuchte ich ein Streichholz aus der kotfarbenen Schachtel zu nehmen und ließ sie dabei fallen. Da entdeckte Mensch, dass die bescheuerte Katze soeben ein Stückchen meiner Luftrohre mit befriedigtem Gesichtsausdruck aus der Blutpfütze ankaute! Sie wirkte dabei wie ein wandernder Bayer, der sich zur Brotzeit in einer Gaststätt´n niedergelassen hat und sich nun mit Appetit über ein Weißbier und ein Rippchen hermacht. Wie soll Mensch rauchen ohne Luftröhre!? Wäre wenigstens der Gevatter Tod herein getreten und hätte mich nach meinem letzten Wunsch gefragt, dann hätte ich sagen können: „Eine zweite Chance. Ich möchte meine Luftröhre zurück, um die letzte Zigarette rauchen zu können“ Danach hätte ich die Pistole an der Stirn ansetzten können und die Luftröhre hätte dieses mal jubiliert. Aber dass es daraufhin meine bescheuerte letzte Zigarette gewesen wäre, dass bezweifele ich.



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Dienstag, 24. August 2010

Jan Jansen

Lass dich nicht von mir stressen, wo du doch so geiles Zeug machst!
































































































What is left for now is the hilarious porn shop drawing he gave me for my 30th...

Montag, 23. August 2010

Christoph

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Christoph (1960-2010)

Freiheit fandest Du
im Eingesperrtsein
in Vorstellungen
einer Welt.

Du bist ein Vorbild,
ein gutes,
für eine Kunst,
die wollen will.

Und ich hör bald
mit Rauchen auf,
versprochen!
damit ich länger
atmen kann:
die Luft
Deiner Hoffnung.

So, und jetz rauch' ich eine.
</ br>

and now for something completely different

Sorry my bad englisch :)


Things I have learnt so far:

There are people who use their book shelves to decorate their homes. I never wanted to be one of them.
Books I rediscovered:

Kandinsky, Wassily: Über das Geistige in der Kunst (Ein alter Mann stand mal davor, hat es aus dem Regal gezogen, und mich gefragt:"Hamse das gelesen?" - Natürlich.)
Benn, Gottfried: all.
Robert Gernhardt: all.
Poe, E.A.: only the short-stories
Larsson, Carl: Das Haus in der Sonne
Ibsen, Henrik: Nora.
moi: an old notebook, from 1999, about the influence of TV on children (danke, lieber Thomas, für die Zeichnung vom Männchen! Punkrock-Power!)


This happened last Friday:

"Guten Tag Herr B.
Ich rufe an, weil ich mich gerade an das nette Gespräch erinnert habe, das wir geführt haben.
Erinnern sie sich?"
(Damals stupste ihn seine 20 Jahre jüngere Frau mehrmals an: "Du, der will mit dir über die
Telekommunikationstechnik der 50er und 60er und 70er Jahre sprechen".)
"Ja, ich erinnere mich."
"Ich würde das Gespräch gern fortsetzen."
Blitzschnell wachte der alte Mann auf:
"Ja, heute um 14 Uhr. Moment, das ist hinter O., Cafe K. Das ist bei..."
Lautlos fingert er zwei Minuten in seinen Unterlagen. Ich befrage in der Zwischenzeit
eine Suchmaschine.
"'Originelle Kneipe im Besen-Stil, komplett rauchfrei! Publikum teilweise in gesetzterem Alter.' - Ist das richtig?"
"Ja, die Betreiberin ist gelernte Konditorin und hat sich aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen..."
Mein Handywecker piept.
"Ist das ihr Wecker?"
"Ja." Schnell mache ich ihn aus.
"Der Kuchen dort ist vorzüglich. Man muss mindestens einen Kilometer laufen, um ihn richtig anzunehmen."

Nach abschließenden Höflichkeiten weiß ich:
Heute treffe ich einen der Architekten einer Zeit, in der Menschen allerorts miteinander Reden können.
Wir werden nicht über den Krieg reden, der manche seiner vielen Geschwister innerlich, manche äußerlich
zerstört hat.
Wir werden reden über Telegraphen, Telefone, Ingenieurskunst und Computer:

Summa linguae={Wort | Satz | Feuerstreich | Welt | Raum | Ich}


- We really talked about telecommunication, the building of networks and computers. He is older than 80 and has learnt to 'shop Photos for his friends. Respect!


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I have found an old cassette tape in a workshop. It is like a call from the past.
I am going to play bass, learn more bass, and write and paint.

Here is a heyday mix-tape for all the lonely bassists in the world:





















Uwe, you're the fucking greatest guy in the world! Ich schuld' dir mindestens zwei Kästen Bier.

nerd pop punk rock

 

A japanese friend of mine said, without Photo they start at 40 Euros. The longer they are worn, the much more they cost, especially when there is blood on them.

He himself belives they are made in Germany. Maybe that is why I know him...




Das sind doch Menschen


Das sind doch Menschen, denkt man,
wenn der Kellner an einen Tisch tritt,
einen unsichtbaren,
Stammtisch oder dergleichen in der Ecke,
das sind doch Zartfühlende, Genüßlinge
sicher auch mit Empfindungen und Leid.

So allein bist du nicht
in deinem Wirrwarr, Unruhe, Zittern,
auch da wird Zweifel sein, Zaudern, Unsicherheit,
wenn auch in Geschäftsabschlüssen,
das Allgemein-Menschliche,
zwar in Wirtschaftsformen,
auch dort!

Unendlich ist der Gram der Herzen
und allgemein,
aber ob sie je geliebt haben
(außerhalb des Bettes)
brennend, verzehrt, wüstendurstig
nach einem Gaumenpfirsichsaft
aus fernem Mund,
untergehend, ertrinkend
in Unvereinbarkeit der Seelen -

das weiß man nicht, kann auch
den Kellner nicht fragen,
der an der Registrierkasse
das neue Helle eindrckt,
des Bons begierig,
um einen Durst zu löschen anderer Art,
doch auch von tiefer.

- Gottfried Benn

Donnerstag, 12. August 2010

Buchprojekt

Doch, definitiv keine Zeit fürs Bloggen.
Ich habe angefangen, ein Büchlein zu machen:

Ich werde versuchen, Leute zu portraitieren und den Malvorgang durch Gedankenschnipsel zu ergänzen.

Sonntag, 8. August 2010

Urlaub

Ich habe beschlossen für eine Weile mit dem Bloggen aufzuhören, und mich lieber um Dinge zu kümmern, die wirklich wichtig sind:
Malen, Freunde, Musik.